Bei Kindern bilden die Mandeln einen wichtigen Teil des Immunsystems. Krankheitserreger, die über Mund und Nase aufgenommen in den Körper eindringen, werden hier erkannt. So unterstützen die Mandeln damit die immunologischen Abwehrprozesse.
Bei Kindern kann eine starke Vergrößerung der Rachen- und Gaumenmandeln jedoch auch zu einer mechanischen Behinderungen kindlichen Atemwege führen. Das kann sich im Schlaf neben starkem Schnarchen auch in Atemaussetzern äußern.
Typische Symptome dafür können eine Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, Leistungsdefizit oder Abgeschlagenheit sein. Besteht das Problem über einen langen Zeitraum können auch Gedeihstörungen, häufige Mittelohrentzündungen, Fehlstellung der Zähne oder eine verzögerte Sprachentwicklung die Folge sein.
Bislang wurden diese vergrößerten Rachenmandeln durch eine vollständige Entfernung mit einem einwöchigen stationären Aufenthalt behandelt. Seit den letzten Jahren etabliert sich jedoch bei den nicht entzündeten stark vergrößerten Mandeln die Teilentfernung mit LASER oder Radiofrequenzchirurgie. Dieser Eingriff ist wesentlich schonender, ungefährlicher und daher auch ambulant durchzuführen. Dabei wird nur der überschüssige Anteil der Mandel kontrolliert abgetragen, was mit den aktuellen Techniken schmerz- und blutungsarm erfolgt. Ein Teil der Mandel bleibt dabei immunologisch aktiv im Körper zurück. Neueste Studien belegen einen nachhaltigen Langzeiterfolg (Eistert W et al Langzeitergebnisse nach Tonsillotomie im Kindesalter, Laryngo-Rhino-Otologie 2010; 89: 466-472). Da es sich um ein neues Operationsverfahren handelt ist es nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Eine Kostenerstattung durch gesetzliche Krankenkassen wird teilweise nach vorheriger Einzelfallprüfung mit einem Kostenvoranschlag gewährt. Ansonsten ist das Verfahren regulär privat abzurechnen. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in der Regel auch schon ohne Kostenvoranschlag.
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